Zahl der Erdbebenopfer steigt auf mehr als 500 PDF Drucken E-Mail

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-10/tuerkei-erdbeben

TÜRKEI

DATUM 27.10.2011 - 11:53 Uhr

QUELLE ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

Zahl der Erdbebenopfer steigt auf mehr als 500

Überlebende des Erdbebens in der Türkei werfen der Regierung zu langsame Hilfe vor. Inzwischen sind mehr als 520 Tote aus den Trümmern geborgen worden.

Die Einsatzkräfte bergen noch immer Leichen aus den Trümmern nach demschweren Erdbeben im Südosten der Türkei. Die Zahl der Toten stieg auf 523, wie der Katastrophenschutz mitteilte. 1.650 Menschen seien verletzt worden. Seit dem Erdbeben der Stärke 7,2 vom Sonntag hätten Einsatzkräfte 185 Überlebende aus den Trümmern eingestürzter Gebäude gerettet. Die Zahl der Toten dürfte noch weiter steigen, weil zahlreiche Menschen noch vermisst werden. Einsetzender Schneeregen erschwerte in der Provinz Van die Bedingungen für Überlebende des Bebens.

In dem vor allem von Kurden bewohnten Katastrophengebiet verschlechterte sich die Lage: Vielerorts kam es zu Rangeleien um Notunterkünfte und Hilfsgüter. Durch die Erdstöße haben Zehntausende Menschen ihr Dach über dem Kopf verloren.

Einige Überlebende warfen der Regierung von Ministerpräsident TayyipErdoğan vor, auf die Katastrophe zu langsam reagiert zu haben. Zudem klagten Opfer über Willkür und Bestechung beim Austeilen der Hilfsgüter. Mittlerweile hat die türkische Regierung bei mehr als 30 Ländern um Hilfe für die Erstversorgung der Bebenopfer angefragt. Es geht um Notunterkünfte wie Zelte und Container. Anfangs hatte Erdoğan internationale Hilfsangebote abgelehnt. Auch Deutschland hat Hilfe angeboten.

Staatspräsident Abdullah Gül kündigte für Freitag einen Besuch in dem Katastrophengebiet an. In der Provinz Van hat das Beben fast 2.300 Häuser zerstört. Unterdessen wurde die benachbarte Provinz Hakkari von einem Beben der Stärke 5,4 erschüttert.